Manuel Gloger


Premium (Pro), Düsseldorf

Herbstimpressionen

Nur eine schnelle Collage einiger Aufnahmen während eines ruhigen Herbstspaziergang durch den Düsseldorfer Südpark. Nachdem Graureiher und Kormorane mir einige Aufnahmen ermöglichten, spazierte ich durch die ruhigen Ecken des Parks. Vogelgezwitscher veranlasste mich, nach oben zu schauen und einige herbstliche Motive zu entdecken.

Graureiher Pano 2 (Weiterflug)
Graureiher Pano 2 (Weiterflug)
Manuel Gloger


Vom schlafenden Apfel

Im Baum, im grünen Bettchen, 
Hoch oben sich ein Apfel wiegt, 
Der hat so rote Bäckchen, 
Man sieht, daß er im Schlafe liegt.

Ein Kind steht unterm Baume, 
Das schaut und schaut und ruft hinauf: 
"Ach, Apfel, komm herunter! 
Hör endlich doch mit Schlafen auf!"

Es hat ihn so gebeten,- 
Glaubt ihr, er wäre aufgewacht? 
Er rührt sich nicht im Bette, 
Sieht aus, als ob im Schlaf er lacht.

Da kommt die liebe Sonne 
Am Himmel hoch daherspaziert. 
"Ach Sonne, liebe Sonne, 
Mach du, daß sich der Apfel rührt!"

Die Sonne spricht: "Warum nicht?" 
Und wirft ihm Strahlen ins Gesicht, 
Küßt ihn dazu so freundlich; 
Der Apfel aber rührt sich nicht.

Nun schau! Da kommt ein Vogel 
Und setzt sich auf den Baum hinauf. 
"Ei, Vogel, du mußt singen, 
Gewiß, gewiß, das weckt ihn auf!"

Der Vogel wetzt den Schnabel 
Und singt ein Lied so wundernett. 
Und singt aus voller Kehle; 
Der Apfel rührt sich nicht im Bett.

Und wer kam nun gegangen? 
Es war der Wind, den kenn ich schon, 
Der küßt nicht und der singt nicht, 
Der pfeift aus einem andern Ton.

Er stemmt in beide Seiten 
Die Arme, bläst die Backen auf 
Und bläst und bläst; und richtig, 
Der Apfel wacht erschrocken auf.

Und springt vom Baum herunter 
Grad in die Schürze von dem Kind; 
Das hebt ihn auf und freut sich 
Und ruft: "Ich danke schön, Herr Wind!"

Robert Reinick (1805-1852)

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