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Same but different 45

Same but different 45

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Anette Z.


Premium (Complete), Aachen

Same but different 45

Die Serie "Same but different" beschäftigt sich mit Klassenunterschieden, Gemeinsamkeiten und Vorurteilen.

Nach mittlerweile 40 Bildern haben die Meisten das Prinzip glaube ich verstanden und ich möchte ein paar Anekdoten zum Thema Geld bringen, die ich gesammelt habe:

Als ich in die Schule kam, durfte ich in den ersten Herbstferien ein paar Tage bei meinen Großeltern verbringen. Das war aufregend. Ich hatte die Großeltern ganz für mich alleine und meine Oma hat es genossen, mich zu verwöhnen.

Es kann nicht leicht für meinen Mann gewesen sein, meine Eltern kennenzulernen. In unser Haus zu kommen, Ausflüge zu machen, mit uns in Urlaub zu fahren. Meine Mutter war Lehrerin und brauchte im Sommer 5 Wochen Urlaub. Das war für ihn ziemlich viel. Er fuhr mit, weil er bei mir sein wollte. Campingplätze war er gewohnt. Aber dass meine Eltern seinen Zeltplatz bezahlen wollten, fiel ihm schwer. Auch wenn die Stellplätze eingeteilt waren und sein kleines Zelt einfach auf unseren drauf passte.

Dann kam das Problem mit unseren Ausflügen: Die waren nicht immer billig. Eine Seilbahn hier, ein Eintritt dort, eine Fahrt mit dem historischen Zug. Wir gingen auch gerne abends essen. All das zahlten meine Eltern, weil sie meinen Freund nicht in finanzielle Schwierigkeiten bringen wollten – aber seinetwegen einschränken wollten sie sich auch nicht. Irgendwie machte das Sinn. Sogar für meinen Mann.

5 Jahre später war er mit dem Studium fertig und wir zogen zusammen in eine Wohnung. Plötzlich war es umgekehrt: Er hatte das Geld, ich noch nicht. Ich war mit dem Studium noch nicht fertig.

Unser erster gemeinsamer Urlaub mit seinem Einkommen ging nach Gran Canaria. Das waren nur 10 Tage. Am ersten Abend gingen wir an all den Restaurants vorbei und er meinte „Wollen wir nicht einfach jeden Abend essen gehen?“ Da war ich es, die sagen musste „Nur wenn du bezahlst, ich kann mir das sonst nicht leisten.“

Als ich mit dem Studium fertig war, kamen die Kinder. Ich habe meine Karriere erst mal zurück gestellt. Mein Mann hatte schon einen guten Job, ich noch nicht. Deshalb bin ich bei den Kindern geblieben und habe in Teilzeit gearbeitet. Manchmal war das hart für mich: Oft alleine zuhause zu bleiben, weil mein Mann Überstunden machte oder auf Dienstreise war.
Eine Arbeit in der Physik war für mich nicht machbar, also sattelte ich um und wurde Lehrerin. Bevor ich meine Examensprüfung gemacht habe, musste mein Mann 3 Wochen ins Ausland. Ich musste mit der Prüfungsvorbereitung und den Kindern alleine klar kommen.

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