Same but different 49

Same but different 49

Die Serie "Same but different" beschäftigt sich mit Klassenunterschieden, Gemeinsamkeiten und Vorurteilen.

Seit ich mit meiner Arbeit an der Serie „Same but different“ angefangen habe, wurde ich oft gefragt „Was ist für dich denn arm und was ist reich?“ Ich habe lange überlegt und irgendwie schien mir keine Antwort zu passen.

Meine Bilder wurden betrachtet und regelmäßig hörte ich als erste Reaktion „Da wohnen doch keine armen Leute. Dazu sieht das doch viel zu gut aus.“ Oder umgekehrt „Man sieht gar nicht, dass die Leute Geld haben. Da könnte doch jeder wohnen.“

Ich habe irgendwann gemerkt: Was wir unter „Arm“ und „Reich“ verstehen, hängt von unserem eigenen Einkommen ab. Jeder von uns tendiert dazu, sich selbst als Maßstab zusetzen. Die meisten Menschen haben das Gefühl, dass „Armut“ irgendwo 50% unter ihrem Einkommen anfängt.
Die „Reichen“ dagegen können sich Dinge leisten, die sie selbst nicht bezahlen können.

Vielleicht brauchen wir das? Das Gefühl, besser zu sein, als die „unter uns“.
Und das Gefühl, dass den Menschen, die erfolgreicher sind als wir irgendwie nur auf Erfolg aus sind. Weil wir uns ihnen sonst unterlegen fühlen.
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