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Von Ostungen und anderen Ausrichtungen

Von Ostungen und anderen Ausrichtungen

14.772 14

homwico


Premium (Complete), Coburg

Von Ostungen und anderen Ausrichtungen

Ein letzter Blick auf die Kathedrale in ihrer Gesamtheit, wobei die Westfassade dominiert. Eingebürgert hat sich der Begriff „Westfassade“, obwohl der Dom nicht „geostet“ ist, und die Fassade in südwestliche Richtung zeigt. Große mittelalterliche Kirchenschiffe haben meist die Form eines Kreuzes mit einer, seltener auch mit mehreren Querachsen, wie der Dom von Siena. Da im christlichen Glauben der Sonnenaufgang als Symbol der Auferstehung gilt, richtete man beim Bau die Längsachsen der Kirchen so aus, dass sie mit dem Chor und dem Altar nach Osten und mit dem Eingang vorwiegend nach Westen, seltener nach Süden oder Norden zeigten. Die Kathedrale in Siena ist nicht exakt nach Westen ausgerichtet.
Dies liegt wohl daran, dass man die Kirchen in Richtung der aufgehenden Sonne ausrichtete, und das ist in Europa mal mehr mal weniger, je nach nördlicher oder südlicher Lage des Landes, die Richtung nach Südosten. Da die Sonne über das Jahr nicht an der gleichen Stelle aufgeht, bezog man noch den Jahrestag mit in diese Überlegungen ein. Gern nahm man dazu den Zeitpunkt der Tag-und-Nacht-Gleiche, also den Frühlingsbeginn als Maßstab.
An den Campanile mit der Chigi-Kapelle schließt sich die langgezogene, als Loggia mit Arkadenbögen gestaltete Nordwand des geplanten gigantischen Doms. Dieser wäre, hätte man ihn vollenden können, mehr als doppelt so groß wie die jetzige Kathedrale geworden. Vor den Arkadenbögen befindet sich die Piazza Jacobo della Quercia, die nahtlos in die Piazza del Duomo übergeht. Rechts am Bildrand wieder die beflaggte Fassade der Prefettura di Siena. Für die Beschäftigten dort hat man Parkplätze auf dem Platz geschaffen.

Aufgenommen auf der Piazza del Duomo in der Altstadt von Siena in der Toskana.

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