Warten auf die Ablösung...
Vor einiger Zeit griff eine große deutsche Wirtschaftszeitung die Tatsache auf, dass die Lokführer von DB Cargo viel zu wenig Zug fahren würden und man dringend die Produktivität steigern müsste. Auch wir als Personale bekommen dies leider immer wieder zu hören - obwohl wir mehr oder weniger die Letzten sind, die daran etwas ändern können. Wenn eine Schicht mit einer "Gastfahrt" (besonders zu Beginn) geplant ist ändert sich meist nur selten etwas daran. Dann fährt man wie Lieschen Müller und Otto Normalverbraucher im Nah- oder Fernverkehrszug als Reisender mit...
Beim Umsteigen in Fulda ergab sich die Gelegenheit einen Zug des kombinierten Ladungsverkehr von SBB Cargo International abzulichten. Dieser wartete hier vermutlich auf das "neue" Personal, welches den Zug weiter in Richtung Schweiz fahren würde.
Übrigens: Die im erwähnten Artikel angegebene Zahl von durchschnittlich 54 Kilometer Fahrleistung am Tag kann man getrost ins Reich der Mythen und Legenden verschieben. Es ist anzunehmen, dass dies ein Wert beim Faktor 365 ist.
Dies entspricht jedoch nicht der Wirklichkeit, denn jeder weiß das man eigentlich eine Fünf-Tage-Woche hat. Hinzu kommen Urlaub, Feiertage, Fortbildung, ... Was man ebenfalls nicht vergessen darf: Die Schicht eines Lokführer hat selten exakt 8 Stunden, sondern meist deutlich mehr (bis 12 und teilweise darüber). Entsprechend "schnell" hat man auch seine Jahresarbeitszeit erbracht, denn manchmal ist man auch nur drei oder vier Tage pro Woche "auf Achse"... Mein "persönlicher" Durchschnittswert pro Schicht lag im vergangenen Jahr daher übrigens bei 278 Kilometern, denn nicht immer fährt man weite Strecken, sondern auch "Nahverkehr". ;-)
Aufnahmedatum: Donnerstag, 20. Juni 2019 - 13:44 Uhr
makna 20/08/2019 19:41
Was von "Fachleuten" gern kolportiert wird und von dem neuzeitlichen, nicht zur Nach-und Gegenrecherche fähigen Journalistenachwuchs dann fleißig weiter gegeben wird,
ist natürlich Interesse-geleitet von denjenigen Vertretern, die "Effizienz" laut tönen
und doch nur Geldgier im Visier haben ! Dass die meist fachfremden Wasserkopf-
Angestellten im DB Tower und anderen Verwaltungsstellen diese Kolportagen nur
zu ernst nehmen, ist Folge eben derselben Interesse-geleiteten Ideologie - zwar
haben die Wasserkopf-Sklaven selber nichts von der Geldgier, aber gehorsam,
wie sie sind und hierarchiegesteuert-abhängig, plappern die das alles nach ... :-(
... was nun völlig vom Motiv ablenkt. Das ist nämlich gut aufgebaut !!!
BG Manfred