Wo sonst der Rhein fließt – Schwanenblume 02
Den Rhein kenne ich an dieser Stelle deutlich „zurückgezogener“ – die Begehbarkeit des Flussbettes ist jedoch auch 2018 stets interessant. Beeindruckt bin ich immer davon, was man so alles am Rhein“grund“ finden kann:
Das Foto zeigt den Grund des Rheins (Pegel Worms 55 cm an diesem Tag) – wo ich stehe, ist sonst mindestens ein Meter Wasser. Auf dem Auenlehm-Sand-YX-Gemisch hat sich eine immer mehr verhärtende Schicht aus Körbchenmuscheln und – so vermute ich – Algenresten gebildet. Diese Schicht ist mit zunehmender Trockenheit immer weiter gerissen und es sind phantastische Strukturen entstanden.
Sehr erstaunt war ich – im Gegensatz zu vorangegangenen Trockenjahren – an dieser Stelle mindestens zehn Schwanenblumen zu finden. Aufgrund der vielen, teils kontrastreichen Strukturen des ausgetrockneten Umfelds sind die Schönheiten vom Ufer aus ohne Fernglas nicht zu erkennen und man muss rein in den Rhein.
Diese zartrosa blühenden Pflanzen wachsen zwar in den Uferbereichen von Flüssen sowie in stehenden Gewässern und Gräben, nicht aber im (derzeit nicht vorhandenen) Strömungsbereich des Rheins. In der Literatur habe ich dazu nichts finden können, vermute aber, dass es vom Keimen des Samens bis zu den aktuell vorgefundenen Pflanzen sehr schnell gegangen sein muss.
Ich bedaure jetzt schon, dass die schönen Pflanzen mit der Rückkehr des fließenden Rheins verschwinden bzw. untergehen werden und hoffe, dass die Samen dann ausgereift genug sind, um an anderer Stelle dauerhafter „Fuß“ zu fassen.
https://de.wikipedia.org/wiki/Schwanenblume
Landkreis Bergstraße, Hessisches Ried, Biblis, Nordheim, 15.08.18.
Nikon D300, Nikkor AF 2.8/24-70 VR.
Willy Brüchle 25/08/2018 9:44
+++. MfG, w.b.