FÉNÉTRANGE / FINSTINGEN (Lorraine, 57 Moselle), ehem. Stiftskirche St. Remigius
Ancienne collègiale Saint-Rémy / ehem. Stiftskirche St. Remigius, Rue de l’Église / Place Marcel-Dassault / Rue de la Porte d’Allemagne.
Bedeutende spätgotische Basilika mit kurzem 3-jochigem Schiff, einer Art Vierung mit Turm (vom Vorgängerbau des 14. Jhs. übernommen) mit nordseitig und südseitig anstoßenden zweijochigen Seitenkapellen und einem breitem, hohem Chorraum von 1467/68 (i) zu 2 Jochen mit 5/8-Schluss.
Das kreuzrippengewölbte Langhaus ist wohl ein Umbau von Hans Hammer aus Straßburg; das Hauptportal ist 1496 datiert, das Südportal 1492, das Nordportal 1496. Das Mittelschiff über Rundpfeilern mit sehr kleinen, hochsitzenden Obergadenfenstern ist mehr als doppelt so hoch wie die Seitenschiffe.
Im Chor Reste bedeutender Glasmalereien um 1480, die dem Straßburger Glasmaler Thiébaut de Lixheim / Theobald von Lixheim zugeschrieben werden.
Aufgenommen von einem Novoflex Quadropod mit einer Nikon D 700 und dem PC-E 1:3,5/24mm. Die Aufnahme ist stellenweise recht aufwendig nachbearbeitet, weil die Lichtverhältnisse stets sehr schwierig sind - die Chorfenster waren überstrahlt und einige dunkle Bildpartien eben sehr, sehr dunkel, v. a. die Kanzel. Dennoch gelang es, den Helligkeitskontrast zwischen den unterschiedlichen Bauteilen zu erhalten.
Bei dieser Aufnahme habe ich mich auf die Mittelachse des Chores bezogen, so dass sich mein Standpunkt etwas nördlich der Achse des Mittelschiffs befindet.
Eine genauere Studie zur teils komplizierten Baugeschichte der Kirche scheint zu fehlen, so dass die angegebene Literatur recht unbefriedigend ist:
LOUIS BENOIT, Notice sur l'église de Fénétrange, in: Mémoires de la Société d'archéologie lorraine, Seconde série – 10e volume, 1868, S. 233–257;
FRANZ XAVER KRAUS, Kunst und Alterthum in Elsass-Lothringen – Beschreibende Statistik im Auftr. d. kaiserl. Ministeriums von Elsaß-Lothringen hrsg., 3. Bd., Lothringen, Strassburg (1886–) 1889, S. 129–139;
MARIE-CLAIRE BURNAND, La Lorraine gothique (Les Monuments de la France gothique), Paris 1989, S. 114–117.
Tavor 04/08/2015 17:00
Sehr schöner Blick durch das schmale Hauptschiff zum spätgotischen Chor. Gefällt mir sehr gut.Gruß. Stefan