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Monte Ortigara – ein Berg mit trauriger Geschichte

Monte Ortigara – ein Berg mit trauriger Geschichte

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Ludwig Goiginger


Free Account, Innsbruck

Monte Ortigara – ein Berg mit trauriger Geschichte

Am vergangenen WE war ich wieder einmal im Süden, genauer gesagt in der Gegend von Asiago. Die Hochfläche der Sieben Gemeinden (Sette Comuni) war während des 1.Weltkrieges mitten im Kampfgebiet. Es war quasi das „Verdun“ der Österreichisch – Italienischen Front.
Auf dem Foto sieht man den Monte Ortigara in der Mitte des Bildes. Es ist kein besonders hoher Berg (2105m) aber sehr schwierig zu erreichen. Rund 10 km Fußmarsch stehen einem bevor, wenn man dem Gipfel erklimmen will. Eine baumlose, karstige und wasserlose Gegend.
Das Kreuz ist eine Erinnerung an einen ehemaligen, österreichischen Militärfriedhof, der während des Krieges hier eingerichtet wurde. Die sterblichen Überreste wurden längst umgebettet, die meisten wohl in das Sacrario Militare bei Asiago. Unter dem Kreuz sieht man allerlei militärischer Überreste, die von den Wanderern dort deponiert werden.



Wer mehr wissen will:

1916 bis 1918 versuchte Östereich-Ungarn immer wieder nach Italien durchzustoßen. Analog dazu machte Italien viele Gegenoffensiven.
Bei der österreichischen Offensive im Spätherbst 1917 wurde noch ohne Schwierigkeiten der Monte Miela und Monte Meletta bei Gallio erobert. Anschließend verließ die Österreicher das Kampfglück und die Kämpfe blieben stecken.
Umgekehrt eroberten die Italiener 1917 den Monte Ortigara. Sie verloren in den wochenlangen Kämpfen auf diesem unbedeutenden Felsrücken über 33000 Soldaten.
Die Ortigara-Schlacht 1917 zählt in der italienischen Militärgeschichte zu den bedeutendsten Gebirgsschlachten. Zuletzt nahmen die österreichischen Truppen den Gipfel erneut ein, so blieb auch hier die italienische Offensive stecken.

Auf dem Monte Ortigara starben im Laufe der Kriegsjahre mindestens 55000 Österreicher und Italiener. Diese Verlustzahlen wurden auf beiden Seiten während des Krieges streng gehein gehalten. Weder der Feind noch die eigene Truppe und die Heimat durften die demoralisierenden Zahlen erfahren.

Erst lange nach 1918 gaben die Italiener ihre tatsächlichen Verluste auf der Ortigara bekannt, während die junge Republik Österreich kein Interesse daran hatte.


Monte Ortigara Lage:
Der Monte Ortigara ist ein großer Felsrücken mit Steilabfall zur Val Sugana östlich vom Lavarone Plateau.
Der Bergrücken verläuft in Nord-Südrichtung, im Osten ist der durch ein Tal von der Cima Caldiera (früher Cima Maora) getrennt. Durch dieses Tal mussten die Italienischen Angriffstruppen um den Ortigara zu stürmen. Die Westseite weist nur leichte Hanglagen auf. Das ganze Gelände ist sehr Hügelig und weist viele Trichterförmige Senken auf, sogenannte Dolinen. Durch diese Dolinen und den hügeligen Felsformationen ist eine Orientierung, vor allem bei Nacht oder Nebel sehr schwierig. Gegen Süden zieht sich das Val Campomulo bis Asigao hin. Das Val Campomulo war die Hauptnachschublinie der Italiener, entsprechend viele Wege und Strassen sind in dem Tal vorhanden. Weiter westlich verläuft parallel das Val Galmara das in das Assatal, welches vom Vezzenapass Komment bis nach Asiago hinzieht mündet.
Ein Teil des österreichischen Nachschubs wurde durch das Val Galmara zum Ortigara befördert, die zweite Nachschublinie verlief über die Porta Manazzo - Larici. Von hier aus wurde auch das Trinkwasser mittels Pumpen zum Ortigara befördert.

Quelle: www.moesslang.net

Commenti 5

  • Cécile Fischer 16/09/2008 21:24

    Wenn auch Deine Geschichte einen sehr traurigen Hintergrund hat, so ist Deine Aufnahme grossartig. Danke für den informativen Text!
    Liebe Grüsse,
    Cécile
  • Wolkenmaus 07/09/2008 21:39

    hier wirkt der titel samt ausführlicher bescheibung,
    vielen dank für die info nicht nur zur geschichte sondern auch zum berg selbst,
    lg beate
  • Hilde Nairz 06/09/2008 19:26

    eine super Doku hast Du da gemacht- nicht nur das Bild auch Deine Erklärungen sind sehr interessant- habe schon davon gehört-danke Dir-Gruss Hilde
  • Dagmar Senff 04/09/2008 8:48

    Wieder eine wunderbare Dokumentation über dieses sinnlose Gemetzel. Ich habe Bilder gesehen, wie die Männer den Proviant, jeder mit einer Last beladen, die weit über das Bergsteiger-Limit hinausgeht, mühsam durch Eiseskälte und Schneetreiben den Berg hinauf trugen. Für viele die Henkersmahlzeit.
    Schlicht und beeindruckend hast Du das vorgestellt.
    In diesem Zusammenhang - was macht die Verlegung Deines Buches? Hast einen Verleger finden können?
    LG Dagmar
  • Tanjung-Pinang 04/09/2008 8:30

    Eine sehr sehr interessante Geschichte.
    Was unsere Vorfahren alles geleistet haben.
    Man stelle sich die Versorgung für die Soldaten vor.
    Egal welche Seite. Essen und Trinken mußte jeder.
    Eine Wahnsinnslogistik muß das damals gewesen sein.

    Die Transportmittel waren ja bestimmt auch nicht so überragend. Wie gesagt, Wahnsinn !!

    Danke für Dein tolles Foto und Deine Info, Ludwig.
    lg monika