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OTTERBERG (Landkr. Kaiserslautern), ehem. Zisterzienserabteikirche St. Maria, Kirchstraße 10

OTTERBERG (Landkr. Kaiserslautern), ehem. Zisterzienserabteikirche St. Maria, Kirchstraße 10

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Uwe Welz


Free Account, Kaiserslautern

OTTERBERG (Landkr. Kaiserslautern), ehem. Zisterzienserabteikirche St. Maria, Kirchstraße 10

Vom in der heutigen Stadt Otterberg aufgegangenen Zisterzienserkloster blieb neben bedeutenden Resten des Klausur-Ostflügels vor allem die Kirche erhalten, lediglich die Kapellen an Altarhaus und Querhausarmen und die Westvorhalle gingen verloren. Die überregional bedeutende Anlage entstand in langer Bauzeit vom letzten Drittel des 12. Jhs. (Deichelleitung im Fundament des südl. Seitenschiffs datiert 1168 d) bis in die Mitte des 13. Jhs. (Schlussweihe 1254; die Fertigstellung dürfte schon früher erfolgt sein, das Maßwerk der Rose des Mittelschiffs kann um 1230/40 datiert werden). Die Formensprache ist spätromanisch, in den Details des Mittelschiffs und der Westfassade frühgotisch. Das ohnehin im Niedergang befindliche Kloster wurde 1561 aufgelöst, als kurpälzischer Ort wurde Otterberg reformiert.
1708 kam es zur Kirchenteilung mittels einer Trennmauer, als auch die wenigen Katholiken die Kirche mitbenutzen durften (vgl. Wachenheim/Weinstr., Neustadt/Weinstr., Neustadt-Mussbach, Gau-Odernheim – hier wurden ebenfalls Trennmauern eingezogen). Die Entscheidung zur Niederlegung der Trennmauer – dies erfolgte im November 1979 – war ein mühsamer Prozess, der auch später bei der Gestaltung der Ausstattung noch nicht beendet war. Die Ostteile werden noch heute von den Katholiken, das Schiff von den Protestanten genutzt.

Eine kurze Zusammenfassung der Restaurierungsarbeiten der 1970er- und 1980er-Jahre bietet: ERNST IMO, Die ehemalige Abteikirche in Otterberg, in: HEINRICH HARTMANN, 50 Jahre Bauen für die Diözese Speyer – Das Bischöfliche Bauamt gestern und heute, Speyer 1999, S. 43–56.

Zur Abteikirche gibt es zwei grundsätzliche wissenschaftliche Arbeiten, beides Dissertationen:
MICHAEL WERLING, Die Baugeschichte der ehemaligen Abteikirche Otterberg unter besonderer Berücksichtigung ihrer Steinmetzzeichen (Beiträge zur pfälzischen Volkskunde, Bd. 3), Kaiserslautern 1986;
JÜRGEN KAISER, Die Zisterzienserabteikirche Otterberg und die spätstaufische Baukunst am Oberrhein, Dissertation, Köln 1998.
Die ältere Arbeit ist beim Institut für Pfälzische Geschichte und Volkskunde für wenig Geld (15 €, Stand März 2017) zu haben, nur wenige Restexemplare sind noch vorhanden.

Zuletzt erschienen:
Pfälzisches Klosterlexikon – Handbuch der pfälzischen Klöster, Stifte und Kommenden, Bd. 3, M-S, hrsg. v. JÜRGEN KEDDIGKEIT, MATTIAS UNTERMANN, HANS AMMERICH, PIA HEBERER, CHARLOTTE LAGEMANN (Beiträge zur pfälzischen Geschichte, hrsg. vom Institut für Pfälzische Geschichte und Volkskunde, Bd. 26.3), Kaiserslautern 2015, S. 524–587.

Aufgenommen mit Nikon D4s mit Nikkor PC-E 1:3,5/24mm, vom Stativ (Novoflex Quadropod). Bei der Bildbearbeitung (Nikon Capture NX2, Photoshop CS 5.1) wurde der Vierungs- und Chorbereich etwas aufgehellt, ansonsten wurde sehr wenig bearbeitet.

Commenti 4

  • Kyra Kostena 10/08/2016 12:48

    Herausragende Aufnahme dieses sakralen Gebäudes. Schöne Farben und hervorragende Ausrichtung des Bildes. Liebe Grüsse Prisca
  • Stefan W. Wirtz 19/02/2016 19:22

    Von der Ausstattung sowie vom Baustil her eine schlicht wirkende Kirche, aber mich sehr fasziniert.
    Deine Aufnahme besticht durch seine hohe Qualität in Bezug auf Ausrichtung, der Schärfe sowie auch des Lichtes.Dein gewählter Standpunkt ist ebenfalls hervorragend, nicht die Mitte suchend, sondern leicht seitlich versetzt, was einen Blick auf die Säulen und Bögen erlaubt.

    LG

    -Stefan-
  • B. Anton Werner 19/02/2016 6:52

    Das Bild ist in Wirkung und Machart einwandfrei auf die Geradlinigkeit, relative Schnörkellosigkeit des Baus abgestellt. Cool!
    Ab und an treibe ich mich im ehem. Zisterzienserkloster Walkenried rum.
    Das Feeling gleicht dem Deines Bildes fast 1:1.
    In Details, Ausführung und dann auch Ende war das räumlich, inhaltlich und zeitlich ein faszinierend homogener Plan der Jungs, auch großer territorialer Ablauf.
    Der dann aber historisch irgendwie mit einem Knall implodierte.
    Da war wohl nicht nur Luther schuld.
    VG Anton
  • Ela Ge 19/02/2016 2:32

    Dieser Stil spricht mich total an. Auch hier gefällt mir wieder amal der seitliche Standpunkt