same but different 22
Nach der ersten Feedbackrunde mit neuem Text:
Die Serie "Same but different" beschäftigt sich mit Klassenunterschieden, Gemeinsamkeiten und Vorurteilen.
Sie entstand, indem ich Viertel besucht habe, wo eher Menschen mit unterdurchschnittlichem Einkommen wohnen. Aber auch Viertel, wo die Bewohner als gut situiert gelten. Die Ergebnisse stelle ich gegenüber. Manchmal zeigen sie Unterschiede, manchmal Gemeinsamkeiten. Aber vor allem Vielfalt.
Ich selbst bin immer "zwischen den Welten gependelt". Mein Opa war sehr gut verdienender Arzt mit eigenem Schwimmbad, Tennisplatz im Garten, einem Flügelzimmer nur für den Konzertflügel und einer überdurchschnittlich großen Segelyacht.
Meine Eltern kommen aus der oberen Mittelschicht. Aber großgezogen wurde ich vom Nachbarsehepaar. Er einfacher Arbeiter, sie Hausfrau. Beide mit wenig Schulbildung.
Als Kind waren die finanziellen Unterschiede nicht zu übersehen. Aber irgendwie haben sie nie eine Rolle gespielt, der gegenseitige Respekt war da.
Das gelegentliche gegenseitige Unverständnis hat mir meine Mutter erklärt als "die sind halt anderes gewohnt, das ist so." ... Was ich immer eine sehr schöne Erklärung fand, weil ich den Respekt darin spüren konnte.
Dass es Klassenkonflikte gibt, habe ich erst erfahren, als ich mich in einen Jungen aus der Arbeiterschicht verliebt habe, dessen Eltern dem "reichen Akademikerkind" extrem skeptisch gegenüberstanden. Während meine Eltern Sorge hatten, dass er mit meinem Bildungsniveau nicht mithalten konnte und die Beziehung daran scheitert. Aber in über 30 Jahren Beziehung haben wir sie überzeugt ;-)
Thorsten aus Berlin 21/03/2024 9:32
Außerordentlich tolle Idee, die Kommentare von Betrachtern oder der Protagonisten in einem spannenden Bezug zu setzen. Ich finde du machst gute Fotos und hast tolle Idee. Liebe GrüsseEva B. 17/03/2024 7:48
Die direkte Gegenüberstellung der beiden ist wirklich spannend. Nun weiß ich ja schon einiges über den jeweiligen background und es fällt mir schwer, zu überlegen, wie ich es einschätzen würde, wüsste ich nichts über sie.Was mir auffällt sind die Gleichheit in Form der Konzentration. Beide verfolgen ein Ziel.
Geri Barreti 16/03/2024 14:39
Harter Tobak! Allerdings halte ich es für falsch, die Neigung zu Gewalt zu sehr an die soziale Herkunft zu knüpfen.verocain 16/03/2024 12:54
Hui...schwieriges Bild. Ich bin mir nicht sicher, ob ich das richtig im Gedächtnis habe, zumal ich das rechts ja schon kenne und grandios finde.Wenn ich jetzt einen der beiden jungen Herren der Lower Class zuordnen müsste, dann spontan den Herrn rechts natürlich, der eher wirkt wie der Emporkömmling, der sich müht, dazuzugehören und ein Leben lang wahrscheinlich darunter leiden wird, dass es bestimmte Verhaltensweisen, Gestiken, Gesprächsthemen etc. geben wird, die seine Herkunft verraten. Stallgeruch ist ja etwas, das man nie los wird.
Der gute Mann links hat schon eine typische Oberschichten Frisur und scheint mit dem Umgang der Waffe geübt. Brille, Blick, Frisur, Sicherheit an der modernen Waffe, das sieht nicht so aus, als würden die Eltern an einer Tankstelle arbeiten und die Wochenenden in einem Schrebergarten verbringen. Außerdem wird durch das Bild ein Vorurteil nahezu auf dem Silbertablett serviert:
Jungs aus reichem Hause schießen lieber aus sicherer Distanz, während die aus Der unteren Schicht eher die Fäuste benutzen.
Und bei dem jungen Mann rechts kann ich mir richtig gut vorstellen, dass der auch mal zugehauen hat auf dem Schulhof, wenn er gekränkt wurde, während der links abgewartet hat, bis der richtige Moment kam und er einen Stock zwischen die Fahrradspeichen werfen konnte :-)
Zum Umgang mit Waffen würde ich dem Anmerker nicht vollumfänglich zustimmen, aber es ist was dran. Ist schlicht und einfach so meine Erfahrung mit Menschen seit meiner Jugend - und mir fällt keine Ausnahme ein. Alle Menschen, die mir je begegnet sind (ich BETONE natürlich mit Ausnahme derer, die beruflich als Polizisten oder sonst notwendigerweise eine Waffe tragen müssen), aber solche, die in irgendeiner Form nur hobby- oder freizeitmäßig waffenaffin sind, hatten immer Eigenschaften in meinen Augen, die mich veranlassten, diese Menschen zu meiden.
Fotobock 16/03/2024 12:02
Interessant, was die Menschen für Gedanken entwickeln. Das sind zwei schöne Fotos von jungen Menschen. Der eine übt konzentriert sein Hobby aus, wohl ein Sportschütze, der andere konzentriert sich auf sein, vielleicht berufliches, Leben- das Licht ein bisschen wie ein "Heiligenschein" über ihm. Darunter Fragen der Gesellschaft, die nichts über die jungen Herren ansich aussagen. Sie könnten auch beide aus der selben Gegend kommen, man sieht keine sozialen Unterschiede. Aber zwei schöne Bilder von den jungen Herren. Lg Barbara