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#19/2024

ohne Beschreibung
- hier handelt es sich um ein Foto -

~.~.~.~

Willkommen zu Agora - Bilddiskussion intensiv
Wir freuen uns, dass Du Dich intensiver mit diesem Foto auseinandersetzen möchtest.

Bei Agora liegt der Schwerpunkt auf der Wahrnehmung und Interpretation des Fotos
- NICHT in dessen Bewertung -

~.~.~.~

Diese Leitfragen können Dir dabei helfen, in die Welt des AGORA-Fotos einzutauchen

1. Was nehme ich wahr? (analytisch)
2. Wie interagieren die verschiedenen Elemente im Bild? (analytisch)
3. Welche emotionale Wirkung entfaltet sich bei mir? (emotional)
4. Welche Botschaft, welche Bildaussage, welche Geschichte erkenne ich? (Interpretation)

~.~.~.~


Auf diese Weise erhältst Du die Möglichkeit, ein Foto eingehend zu erforschen und (möglicherweise) faszinierende und neue Aspekte zu entdecken, die Deine Fotografie auf ein neues Level heben können. Gleichzeitig erfahren die Bildautoren, welche anderen Interpretationen des Fotos existieren. Sie entdecken neue Blickwinkel und können so über ihr Foto und dessen Entstehung nachdenken.

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Wir bitten Dich darum, die Anmerkungen auf das Foto zu fokussieren und um Beachtung unserer Gemeinschaftsstandards:
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Commenti 21

  • Agora 3.0 - Bildbesprechung intensiv 08/06/2024 6:51

    REN SEN schreibt:
    "Hallo zusammen. Vielen Dank fürs Anschauen, Mitmachen und Kommentieren.

    Das Foto wurde an einem sonnigen Spätnachmittag in einem Urlaubsort an der Mittelmeerküste aufgenommen. Das Wort Nebensaison ist hier zutreffend. Wie ihr alle richtig gesehen habt, wird am Wachturm eines Schwimmmeisters gearbeitet. Mit einer kleinen Malerrolle an einer Stange wurden sämtliche Metallverstrebungen gestrichen. Witterungsschutz oder einfach eine neue Farbe. Es waren hierfür zwei Menschen nötig. Einer gab unentwegt Anweisungen, verbal und nonverbal. Der andere hatte es nicht eilig voranzukommen aber machte auf mich einen gewissenhaften Eindruck.

    Ich nehme mir auf meinen Fototouren gerne Zeit um zu beobachten. Höre gerne zu und versuche selbst immer dabei zu genießen. Allein fotografieren zu können, Zeit zu haben, ist für mich ein Privileg, das ich sehr schätze. Ich empfand die Situation, dort unmittelbar am Strand, sehr skurril. Es dauerte eine ganze Weile bis erkennbar wurde was genau hier passiert. Hat jemand von euch schon mal ein Metallrohr mit einer Farbrolle bemalt? Es war müßig … beinahe endlos wurde hier gearbeitet und kommentiert (mit Hand). Ich nahm Platz, holte mir Sonnencreme und ein kaltes Getränk, filmte und war begeistert  von der grafischen Wirkung des Moments und dem nicht enden wollenden hin und her, auf und ab. Ich machte zwei Fotos. Die Idee mit dem Fingerzeig kam mir direkt einen Moment später. Immer wieder ragte der Arm ins Bild … es sollte also so sein. Machte das dritte Foto, dieses hier und ging. Weitere solcher Aussichtstürme offenbarten sich mir … ich musste schmunzeln.


    Situation selbst kam mich garnicht so belanglos vor wie es hier beschrieben wurde aber ich habe wahrscheinlich das Problem, Erinnerungen der Gesamtsituation zu sehen und eigene Fotografien vielleicht hin und wieder mehr Bedeutung zugeben als ein neutrales Auge. Wie dem auch sei :)  Mir gefällt diese Fotografie. Mir gefällt die grafische Wirkung, das Sonnenlicht und die daraus resultierenden orangefarbenen Nuancen, das Meer, so dezent wie es sein kann und dennoch bildbestimmend, die Leichtigkeit des Himmels. SW Version habe ich erstellt aber war nicht so ganz überzeugt.


    „Menschen in Käfigen“

    Ja, dieser Gedanke ist für mich nachvollziehbar. Erstrecht weil ich weiß wie lang dieser Herr hierin arbeiten musste. Aber auch der Kontrast, Käfig (Arbeit) in großer Weite (Freiheit) passt für mich gedanklich zu dieser Situation.


    Ausrichtung / Bildaufbau / Bildschnitt des Fotos wurde mehrfach angesprochen.

    Ich befand mich auf einer Strandpromenade, etwas höher gelegen als der Turm selbst. Dieser befand sich direkt auf dem ca. 1,5 m darunter befindlichen Strandsand. Ebenso Mitarbeiter Nummer 2, die Hand. Deswegen musste ich nicht sehr viel entzerren. Aber etwas schon, um die Verstrebungen ansehnlicher wirken zu lassen. Unten habe ich etwas angeschnitten. Es waren schlecht definierbare Sträucher zu sehen und ein Mülleimer.


    „Techniktestbild“ Nein, das liegt mir fern. Das ist hier nicht so und spielt bei meiner sonstigen Art von Fotografie keine Rolle. Vignette mag ich, hier aber irgendwie nicht. Ich war von der Klarheit des Tages überzeugt :)


    Vielen Dank nochmal fürs Hinschauen und vielen Dank an das AGORA-Team, dass ich hier mitmachen durfte. "
    • _visual_notes_ 08/06/2024 12:11

      Ich finde das Foto, ehrlich gesagt, nicht sehr interessant, hätte mir eher ein
      un-konventionelleres, tief-sinnigeres, frag-würdigeres Foto gewünscht -
      davon hast du ja viele im Portfolio.
      L A T E N i G H T D R U M S
      L A T E N i G H T D R U M S
      REN SEN

      Schönes Wochenende an alle.
    • Clara Hase 08/06/2024 12:37

      das war ja eine Situation, geradezu zum Piepen. Ohne deine Geduld da abzuwarten wäre wohl niemand überhaupt auf die Idee gekommen was da gerade vorangeht.
      Und ja, erst durch deine nachträgliche Erzählung wird das Bild zum Erinnerungsfoto. Erkennbar war der Umstand nicht.
      Selbst die Hand interpretierte ich erst schusslig als Mastende.
    • Gerhard Körsgen 08/06/2024 12:48

      Hätte ich ja eigentlich drauf kommen können dass es von dir ist,
      aber ich bringe dich doch meist eher mit Diptychen, Menschen und
      Halbunterwasser in Verbindung...und gefühlt eher sw obwohl sich das
      mit Farbe bei dir ca. pari ausnimmt, glaube ich.
      Das mit dem am Strand von einer höheren Position aus fotografieren
      hatten wir hier bei agora ja auch schon bei anderem Foto, dem
      Kackvogel-St.Pauli-auf Lampenkopf-Bild. Da hätte ich bzgl.
      Perspektive also auch drauf kommen können ;-)
      Es passt aber natürlich dennoch zu dir weil es wie meist eine im
      Grunde eher unspektakuläre Beobachtung ist die durch einen speziellen
      "Spin des Moments" eine Art von Überhöhung erfährt, hier dabei ganz
      allein auf sich bezogen ohne den (sonst häufigen) Bezug auf eine
      freie Assoziationswelt, hier ist es in sich komprimiert.
      UND auch sehr schön dass es Minimalismus als Ansatz eben nicht nur als
      reinen Formalismus gibt (wie so oft im Voting zu beobachten wo
      "erfolgreiche" Fotografen*innen das ewiggleiche Foto und Motiv in 1001
      "Varianten" zeigen) sondern situationsangepasst, die "Extraportion
      Himmel" hätte dich auch verraten können, ich sehe schon, ich habe
      "versagt" :-))
      Hat mir schon von der Attitüde her gut gefallen wo für mich ein kleines
      Schmunzeln nicht weniger "Tiefe" hat als das hundertste selbstreferenziell
      wiedergekäute "Drama".
      Prima Beitrag !
      Danke für s Zeigen und Erläutern
    • REN SEN 08/06/2024 14:17

      @ frameby: er hatte auf der Plattform eine kleine Schale. Ist aus dieser Perspektive leider nicht zu sehen. Wurde zum auffüllen immer wieder runtergereicht.

      @ visual n.  Ich verstehe deine Sichtweise. In meiner Überlegung welches Motiv ich hier einreiche bin ich immer wieder an diesem Bild hängengeblieben. Für mein Verständnis war es recht passend. 
      Den Teil der Serie die du hier verlinkt hast, könnte natürlich ebenso funktionieren. Und sicherlich kontroverser. Da stimme ich dir zu. Danke fürs hinsehen. 

      @ Gerhard K. Ich versuche bei Agora Dinge einzureichen die nicht eindeutig mit meinem Portfolio in Zusammenhang zu bringen sind. Das spannende ist es ja nicht zu wissen von wem da was zu sehen ist. 
      Interessant wie du dennoch versucht hast eine Verbindung herzustellen. Bist eben in dieser Hinsicht geschult ;) 
      Danke für deine Analyse. 

      Und auch danke an alle anderen hier bei Agora. Es war mir selbst eine Freude.
  • N. Nescio 05/06/2024 17:44

    Ganz oben am obersten vertikaleisenprofil, das etwas sonnenspiegelt, eine kleine seilrolle zwecks seilzuges zum aufziehen der roten Fahne zur Warnung der zukünftigen strandbadenden. Drunter ein rechts seitlich zwecks leitereinstieges offener Käfig mit plattformboden. Vermutlich dient dieser Käfig dazu, zukünftig teilweise eine rote stoffkabine zu tragen zwecks Sonnen- und Windschutzes für einen zukünftig dort dienenden, auf der Plattform per Sessel sitzenden Bademeister, der die Plattform per angeschweißter Leiter besteigen wird. Die Plattform wird von vier etwas dickeren vierkanteisen getragen, die unten aus einem Verschlag ragen. Letzterer dient üblicherweise zum lagern von bademeisterutensilien samt Notfallbrdarf.

    Derzeit scheint ein sicherheitsbegleiter, dessen zeigefingerzeigender Arm von unten ins Bild ragt, mit einen oben auf der Plattform mit anstrichrolle hantierenden Arbeiter zu kommunizieren. Die aufstiegsleiter ist seitlich rechts, also parallel zur gedachten Strandlinie..
    Blauer Himmel, leicht bewölkt (auf Wind hindeutende wolkenschwade), mäßige Temperatur, da nicht nur der Arbeiter durch lange Kleidung geschützt, sondern auch die ins Bild ragende zeigehand langärmeliges trägt.
  • Clara Hase 05/06/2024 15:47

    ich sehe unter dem blauen Himmel das ebene Meer.
    Der Vordergrund und sehr weit oben -  wird durch einen Gerüstbauer markiert. Er wird noch eine Geländerstange montieren. Er trägt ein beiges T-shirt und vermutlich Jeans-Jacke und Hose. Die Schuhe sind durch die Bodenplatte verdeckt. Zudem eine Schirmmütze auf dem Kopf.
    Seine Arme halten das noch zu montierende Rohr.
    Das "Gestell" ist mit einer hohen Leiter ausgerüstet.
    Eine Plattform zum Stehen wie auch ein Dach gegen Sonne vermutlich sind Ebenen. Ich vermute es wird eine Wachstation für Badende - Aufsicht. Aus dem Geländer ragt ein langes Rohr - evtl für einen Lautsprecher.
    Ein noch nebensächlicher Flicken(ausgestreckter Arm mit Fingerzeig) ragt vom Strand links auf - editiert.
    Die Wolken in weiß sind wie leichte Federn. Die Saison kann beginnen.
  • Matthias von Schramm 05/06/2024 12:06

    Wir haben eine Silhouette eines behüteten Mannes in einer Art werdenden Käfig. Offensichtlich führt er in dem auf einem Podest stehenden Gebilde Wartungsarbeiten oder ähnliches aus. Er steht da wie ein Gewichtheber, dem die Hantel rechts nach unten kippt. In Wirklichkeit scheint er Maler oder Vergütungsarbeiten mit einer kleinen Farbrolle auszuführen. Zu sehen ist rechts eine Art Leiter, mit der er dieses Gebilde erklimmen konnte. Über ihm befindet sich ein nicht geschlossenes Stangendach, dadrauf montiert ein grades Etwas, was zum blauen mit Fadenwolken versehenen Himmel strebt. Man könnte oben eine Kamera, einen Sender, irgendein Stück Technik vermuten. Viellicht geht es um Empfangstechnik zur Vernetzung für mobile Endgeräte.

    Unter dem Podest bahnt sich eine Horizontlinie grade ihren Weg. Ein Zeigefinger mit Arm drauf berührt quasi diese Horizontlinie. Diese Linie lässt vermuten, dass man sich am Meer befindet, vielleicht sogar im Meer auf einer von Menschenhand erstellten für Technikzwecke gebauten Insel, oder eben am Strand oder Wegen in absoluter Meeresnähe. Der Arm, dieser Zeigefinger streckt sich empor zum Arbeiter auf dem Podest. Es sieht beinahe so aus, als ob der Finger Anweisungen gibt, wie und wo der Arbeiter die Stange im "Käfiggebilde" befestigen soll. Man sieht wenig Konturen, schon gar keine Mimik, oder einen Blick, der Erklärender wäre.

    Grafisch gesehen besteht das obere Drittel der Hochkant-Aufnahme nur aus Himmel, was fotoschulisch ungewöhnlich ist, aber für mich einen gekonnten Bruch darstellt. Die fotografische Bildkonstruktion wirkt auf mich ausgesprochen gelungen, weil alles drauf ist, was ich als Fotograf bei dieser Motivlage wissen will. Finger, Meer, Podest, "Käfig", Arbeiter, Himmel.

    Menschen in Käfigen haben auf mich immer eine skurrile leicht bedrohliche Wirkung, auch wenn hier nicht die Spur von Gewalt, Gefangenschaft, Folter zu sehen ist. Dennoch muss ich hier sofort den weiterführenden Gedanken an einen "goldenen Käfig" zulassen, bzw. an die Wirkung zwischen Mensch und seiner Umgebung denken. Dieser Tage hab ich ein Foto einer Kollegin gesehen, wie sie in einem Patientenlifter sitzt, den sie ansonsten nur bedient.

    Drum sehe ich hier eine besondere Fotothematik gegeben. Der Mensch an seinem Arbeitsplatz in Ausführung seiner Tätigkeit. Ein Thema, welches nicht erst seit Robert Lembke Fotobände füllt ;). Ich denke da an Leute, wie Eugen Heilig, die einst eine bestimmte Atmosphäre fotografisch wiedergaben, den Menschen zeigen, was er macht, womit er vermutlich eine Hauptzeit seines Lebens verbringt.

    Hier ist jedoch eine Abstrahierung erfolgt, dass Bild lebt erheblich durch Flächen und Linien und könnte einen modernen digitalen Schattenriss auf Jahrmärkten, aber auch auf Fotoausstellungen darstellen.
  • Horst.F 04/06/2024 23:06

    1. Zu sehen ist die Farbaufnahme vom oberen Teil eines Metallturmes mit einer überdachten Plattform in der Höhe.  Auf der Plattform steht ein Mann in Alltagskleidung mit Schutzmaske und Kopfbedeckung. Er hält eine lange Stange mit einem aufgesetzten Werkzeug in beiden Händen und macht sich damit am Turmgestänge zu schaffen.   
    Nahezu die gesamte Hintergrundfläche nimmt der Himmel ein, sowohl über als auch hinter dem Turm; nur einen schmalen Streifen an der unteren Bildkante die Wasserfläche. Von der Bildunterseite bis knapp unter der Horizontlinie ist ein angeschnittener, ausgestreckter Unterarm mit Hand und Zeigefinger zu sehen, der in Richtung Turmspitze zeigt.
    Fotografisch ist die Szenerie besonders wegen der gelungenen Ausrichtung, wegen der Farben und wegen des Lichts schön anzusehen. Es kommt an vielen Stellen zu einem schönen Übergang bis hin zur Darstellung von scherenschnittartigen, teilweise noch farbig auszumachenden Silhouetten.
    2./3./4. Der Mann auf der Plattform führt offensichtlich Wartungs- und Pflegearbeiten an dem Turm aus. Wegen der erwarteten gesundheitlichen Beeinträchtigung trägt er eine Schutzmaske.
    Das Himmelsblau über dem Turm in der rechten oberen Ecke des Bildes schaut bedrohlich dunkel aus, es wird nach unten zur Horizontlinie hin von hellen Schleierwolken aufgelockert und nimmt je näher dem Horizont zunehmend hellere Farbe an. Vielleicht steht der Arbeiter auf der Plattform wegen herannahenden Regens unter Zeitdruck? Dann wäre er seinem nicht auf dem Bild wiedergegebenen, untenstehenden Kollegen möglicherweise dafür dankbar, daß der ihn noch rechtzeitig mit dem Zeigefinger auf eine bei der Arbeit übersehene Stelle hinweist. Weitergedacht könnte er mit dem Zeigefinger außerdem auch auf die heranziehende Unwetterfront in der Bildecke rechts oben hinweisen. Damit ließe sich auch rechtfertigen, daß dem Himmel über dem Turm verhältnismäßig viel Raum im Foto gegeben ist und die gesamte Szenerie bekäme eine dazu passende Geschichte.
  • felixfoto01 04/06/2024 20:44

    Ich sehe ein Foto, das einen Streifen Meer oder See zeigt, einen Turm aus Rohrgestell, der unten verkleidet ist und mit einer Leiter bestiegen werden kann. Auf der Plattform des Turms steht ein Mann, der eine Stange in Händen hält. Am Ende der Stange sieht es für mich so aus, als wäre dort eine Farbrolle. Also würde der Mann das Rohrgestell anmalen. Vielleicht ein Witterungsschutz für eine Badesaisong am Beobachtungsturm der Bademeister?
    Unten ragt ein Arm mit einer Hand ins Bild, die nach oben zeigt. 
    Durch den Arm mit der Hand gewinnt das Bild etwas humoriges. Woher kommt die Hand, warum ist nicht die gesamte Person zu sehen? Interessant für mich ist dabei, dass dieses Foto eine beeindruckende Präzision zeigt: Der Turm, obwohl von unten fotografiert, erscheint mir nicht verzerrt. Der Arm mit der Hand endet an der Linie des Horizonts und hat seine Entsprechung an einem weiteren Rohr, an dessen Ende ein Winkel oder sowas angebracht ist. Vielleicht der Flaggenhalter, wenn der Turm besetzt ist.
    Die Farben. Das Meer ist blau, der Himmel zeigt seine angenehm sonnig, blaue Farbe und wird bildgestaltend durch Schleierwolken aufgelockert.
    Eigentlich eine alltägliche Situation, die durch den einzelnen Arm mit der zeigenden Hand in humorischer Weise für mich entspannt wird. Die Schönheiten des Alltags.
    Danke fürs zeigen.
    • felixfoto01 04/06/2024 20:48

      ... durch das Rohrgestell, das ausser am Sockel keine Wände trägt, sieht dieser Turm sehr luftig aus, die Schleierwolken geben dem Bild eine insgesamt sehr leichte Konnotation. Dem Himmel und der Wolke wird Raum gegeben, was das Bild für mich nochmal sehr angenehm wirken lässt. Der Turm befindet sich im rechten unteren Drittel, der Raum nach oben ist dabei aber nicht einfach "white Space", Leerraum, sondern durch das Muster der Wolke wird die Fläche des Bildes sinnvoll genutzt. Der Arm, wie bereits erwähnt lockert das Bild humorig auf.
    • felixfoto01 04/06/2024 20:57

      ...in der Übersicht mit den anderen Agora Fotos ergibt sich zusätzlich ein kleiner Dialog zwischen dem Bild von Bernadette O. mit dem Jogger und dem Turmbild. Zwei blaue Bilder, mit ähnlich verwinkelten Elementen, ergänzt durch zwei sw Fotos..
      agora19
      agora19
      felixfoto01
  • BernhardBrauseFFM 04/06/2024 19:25

    Was nehme ich wahr?
    Zuerst einen Turm aus einem Rohrgerüst auf dem ein Mann steht. Dann noch viel Himmel mit Schleierwolken, etwas Meer und einen Arm. Ein Rohr des Turm ragt über dem Turm nach oben. Der Turm hat einen viereckigen Grundriss, im oberen Teil einen Boden, auf dem der Mann steht. Eine Leiter lehnt an dem Turm. Im Unteren Teil ist der Turm mit Platten verkleidet. Der Mann hält eine Stange in der Hand.

    Wie interagieren die verschiedenen Elemente im Bild? 
    Der Arm unten im Bild scheint auf einen Punkt des Turms zu zeigen. Vielleicht gibt der dem Arm zugehörige Mensch dem Mann auf dem Turm eine Anweisung, wo er die Stange befestigen soll. 

    Welche emotionale Wirkung entfaltet sich bei mir?
    Das über den Turm ragende Rohr sieht aus wie ein Guckrohr, mit dem man die Gegend um den Turm anschauen kann. Das zaubert mit ein kleines Lächeln ins Gesicht, erinnert es mich doch an ein auftauchendes U-Boot. Dass der Arm in diese Richtung zeigt, könnte ein Achtung, Gefahr bedeuten, wobei ich mich frage, vor was gewarnt wird. 
    Der Rest des Bildes hat auf mich eher eine langweilige Wirkung, weil sowohl der Himmel, als auch das Meer sehr emotionslos und ruhig daherkommen. 

    Welche Botschaft, welche Bildaussage, welche Geschichte erkenne ich?
    Zwei Geschichten. Einmal eine fantasievolle Geschichte vom Guckrohr und der Gefahr. Und einmal eine rationale Geschichte, wie muss das Rohr angebracht werden, einer gibt die Anweisung und einer führt aus.
  • _visual_notes_ 04/06/2024 16:30

    Ich sehe wie Gerry ein Bild, welches weder das "Leica-Format" 3:2 noch das TV-Format 16:9 hat, sondern irgendwo dazwischen liegt.

    Manche Kameras machen nicht genau (beispielsweise) 6.000 x 4.000 Pixel, sondern z.B. 6.064 x 4.000 Pixel, aber hier ist die Abweichung etwas größer, so dass ich an einen manuellen Schnitt glaube - und nicht "aus gutem Grund", sondern unnötigerweise, denn ein paar mehr Pixel rechts hätten dem Bild nicht geschadet.

    Das Bild sieht alles in allem "gekonnt gemacht" aus, es ist scharf, richtig belichtet, hat eine angenehme "Orange and Teal"-Farbe, nur der Bildaufbau ist in meinen Augen gewöhnungs- oder erklärungsbedürftig: wenn man zwei Dinge fotografisch verbindet. ist es meist von Vorteil, dass die kleinere Sache näher an der Kamera ist und somit hervorgehoben wird. Hier ist es nicht so.

    Die kleine Hand dort unten erscheint mir wie eine Spielerei, ein kleiner Witz, um aus einem im Prinzip belanglosen Inhalt eine Story zu kreieren. Das Foto ist mir insgesamt zu uninteressant, um irgendwelche Emotionen auszulösen. Es wirkt auf mich wie ein Testbild - technisch top, aber inhaltlich nicht sehr ergiebig (kein "Layering" sagt man wohl auf Denglisch): "Hab eben das neue 50mm f/1.2 bei Blende f/8 getestet" könnte der Text dazu sein. "Scharf auch in den Ecken. Keine chromatischen Aberrationen. Keine Lens Flares. Keine störende Vignette."
  • Gerhard Körsgen 04/06/2024 15:27

    Minimalistische Ansicht einer entweder sich im Auf -oder -Abbau befindlichen
    Aussichtsplattform am Meer, auf deren Stehfläche ein Mann steht der gerade am
    Gestänge dieser Plattform arbeitet.
    Auf -oder -Abbau weil diese Plattform kein Dach bzw. keinen Sonnenschutz hat und
    nicht zu erkennen ist ob diese/r noch aufgebaut wird oder schon abgebaut wurde.
    Den bei weitem größten Teil der Bildfläche nimmt ein von Schleierwolken
    durchzogener blauer Himmel ein gegen den sich das Plattformgestänge und der
    arbeitende Mann als Silhouetten abgrenzen, doch fast ausschließlich in der
    unteren Bildhälfte, wodurch die Weite des Himmels betont wird.
    Clou der Aufnahme ist in meinen Augen ein Unterarm samt ausgestrecktem
    Zeigefinger der Richtung des Mannes zeigt und nur eine vergleichsweise winzige
    Fläche im Bild darstellt, aber dennoch unübersehbar ist weil er das einzige Détail
    ist welches sich im nur extrem fragmentarisch sichtbaren Meer von diesem abhebt.
    Zudem schliesst die Fingerspitze exakt mit der Horizontlinie des Meeres, die hier
    sehr weit unten im Bildraum liegt ab, was auf mich sowohl humoristisch als auch
    bizarr wirkt und in diesem extremen Minimalismus dennoch ein betonendes
    Gestaltungselement darstellt.
    Die gesamte Aufnahme ist betont grafisch aufgebaut wobei nicht ersichtlich ist ob
    diese genaue Zentrierung u.a. des Meeres a durch exakt gerade Ausrichtung oder b durch Perspektivenkorrektur (nachträglich per Bildbearbeitungssoftware) einer Neigung des Aufnahmewinkels oder c Beschnitt erreicht wurde.
    Da das Bildformat etwas breiter ist als 2 : 3 würde ich b und/oder c vermuten da dabei
    etwas "Verschnitt" entsteht der das Ausgangsbild gegenüber dem dann verwendeten
    breiteren Format schmaler macht.
    Aber das ist nur eine Vermutung, es kann auch andere Gründe für das nicht ganz
    normgerechte Format geben, es ist nur klar dass es definitiv nicht das Ausgangsformat
    der Aufnahme war.
    In der Farbanmutung hingegen könnte ich mir ein "out of camera" vorstellen, lediglich
    ein leichtes, verlaufendes Abdunkeln des Himmels nach oben hin wäre noch im Bereich des Möglichen (meiner Vorstellung).
    In einer sw-Umwandlung würde der Himmel so nach oben hin fast in s Schwarz "zulaufen".
    Überhaupt finde ich das "Switchen" zwischen sw und Farbe hier reizvoll...in sw kommt die Reduktion allein durch die Grauwerte, in Farbe hat man eine Art Duoton-Anmutung da der Mann und die Leiter beige-braune Nuancen haben was einen "catchy" Komplementärfarbkontrast bewirkt, wie alles an der Aufnahme im minimalistischen Rahmen.
    Eine weitere schöne Korrespondenz stellen der emporgereckte Arm und der "Gestängeausleger" dar der in den Himmel ragt und an dessen Ende etwas ist das ich nicht erkennen kann, man kann aber einen "sinnbildlichen Finger" darin sehen und diese Vorstellung gefällt mir.
    ...
    Eigentlich gar nicht so viel drin,
    aber man hält sich doch dran
    wenn man es mit allem drumrum
    genau beschreiben will ;-)

    Der "Fingerzeig" macht es interessant und lässt spekulieren was der/das zu bedeuten haben könnte.
    Machte mir viel Spaß es zu besprechen.
  • framebyframe 04/06/2024 14:43

    Mutmaßungen, nichts als Mutmaßungen sind hier anzustellen. Da ist auffällig ein abgeschnittener Arm mit einem ausgestreckten Zeigefinger links unten im Bild. Der Arm weist schräg auf eine Szene, die von einem dunkel abgebildeten Arbeiter gebildet wird, der auf einem Podest eines aus Stangen gebildeten Strandpostens steht und mit einer Lanze oder Stock schräg auf eine Stange des Podests zielt. Es scheint eine Verbindung der Stangen zu bestehen. Nun, man erkennt nicht präzise was der Mann da treibt. Da kommt dann auch wieder der Arm mit dem Zeigegestus ins Spiel. Es wird ein Hinweis sein, der da nach oben gerichtet wird, sich da zu schaffen zu machen. Das Meer hält sich unten im Bild. Der Himmel gibt mit schlierigen Wolken den Hintergrund dieser luftigen Szene, die der Stangenakrobat über eine Leiter erreicht hat. Vermutlich wird ihm von unten etwas zugerufen und nachdrücklich gestikuliert. Die Belichtung ist so gehalten, dass die Gitterstruktur recht gut kontrastiert als dunkle Linien. Schätzt man die Länge der Leiter im Verhältnis zur Podesthöhe ein, dürfte der Rest der Person zum abgehackten Arm eher kleinerer Statur sein. Also verzichtbar. Bin gespannt.
  • wittebuxe 04/06/2024 11:46

    Frühsommerputz.

    Zunächst mal: das dieswöchige Agora-Bild ist ein sehr gerades Bild. Der Horizont zeigt, kaum fingerbreit, ein endloses Meer, das sich schnurgerade von links nach rechts in grauer, stiller Friedlichkeit dem Schwimmer einladend darbietet. Vom Strand ist nichts zu sehen.

    Ein Mann putzt einen Ausguck für Strandwächter oder Rettungsschwimmer, der aus nichts anderem als einem Rohrgestell besteht und sehr nackig auf den Betrachter wirkt. Getragen wird die Konstruktion von einem Sockel aus Holz, der verkleidet ist mit einer wetterfesten Schutzfolie o.ä.. Eine ebenso nackige Metallleiter führt auf eine Holzplattform, auf der einen Mann in Alltagskleidung mit einem langem Bürstenstock sich anschickt, die Rohre von Salz und Dreck zu befreien. Er trägt eine Brille, ich nehme an, um seine Augen vor Spritzern zu schützen. Über das obere Schutzdeck ragt ein Rohr ca. 1,50 m senkrecht heraus, an dessen Ende ein Sensor, eine Kamera, ein wlan-Repeater oder sonstwas montiert ist. Who knows?

    Der absolute Gag ist aus diesem Foto eine Hand mit Unterarm, die aus dem Nichts von unten schräg nach oben auf das Gestell zeigt, und dem Putzer in mit ausgestrecktem Finger, der genau auf der Horizontlinie des Meeres endet, die Anweisungen gibt, was wohl als nächstes "dran" wäre. Der Arm gehört einer Frau, von der ansonsten nichts weiter zu sagen ist: ihr Körperrest fiel dem unteren Bildrand zum Opfer.

    Der Himmel ist überwiegend blau, offen, leicht zerrissen, leicht bewölkt, freundlich.

    Ein bisschen rätselhaft ist dies Foto schon, weil Motiv, Aktion und Motivation nicht so einfach zu entschlüsseln sind. Es ist sehr sorgfältig konstruiert, und wird durch den "Finger Gottes" zu etwas Besonderem, das mich und andere hinsehen lässt.

    Disclaimer:
    Es kann aber alles auch ganz anders sein. ;-))